Die Küche. Ein Ort des geselligen Lebens und somit oft das Herzstück eines Hauses oder einer Wohnung. Hier kochen wir unsere Mahlzeiten, essen gemeinsam als Familie und machen manchmal sogar unsere Hausaufgaben. Aber die Küche ist auch einer der gefährlichsten Räume im Haus.
Häufigkeit der Brandentstehungsorte im Wohnbereich (Quelle: IFS)
Die meisten Brände (39 % aller untersuchten Brände in Privathaushalten laut Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung) haben ihren Ursprung in der Küche. Was sind die Gründe dafür?
Insbesondere vom Herd geht eine hohe Gefahr aus, laut Statistik passieren hierdurch fast die Hälfte aller Küchenbrände. Dabei passiert das weniger durch einen elektrotechnischen Defekt, sondern lässt sich meistens auf menschliches Fehlverhalten zurückführen.
Wer kennt das nicht, wenn nach dem Kochen vergessen wird, die Herdplatte auszuschalten? Das wird besonders gefährlich, wenn in Pfannen oder Kochtöpfen noch Öl oder sonstiges Fett lagert. Denn ab einer bestimmten Temperatur kann sich das Öl selbst entzünden. Weitere Gefahrenfaktoren sind auch Gegenstände, die auf dem Herd liegen gelassen werden oder zu nah an der Herdplatte liegen. Topflappen, Geschirrtücher oder die Küchenrolle sind Klassiker, die immer wieder Ursache für Wohnungsbrände sind.
Der andere wesentliche Grund für die Küche als Brandherd sind elektrotechnische Defekte, verursacht von eben solchen Geräten. Und die gibt es in der Küche zuhauf:
Die einfache Formel besagt, je mehr elektronische Geräte sich in einem Raum befinden, desto eher kann ein Kurzschluss oder Kabelbrand passieren. Da sich manche Geräte im Dauerbetrieb befinden, wie etwa der Kühlschrank, erhöht sich zusätzlich das Risiko.
Da die hohe Gefahr und Wahrscheinlichkeit eines Küchenbrands nun augenscheinlich ist, warum gibt es also dann keine Rauchmelderpflicht für die Küche?
Der Grund ist die Arbeitsweise von Rauchmeldern, insbesondere wie ein vermeintlicher Brand registriert wird. Klassische Rauchmelder verfügen über einen optischen oder fotoelektrischen Mechanismus, der auf Rauchpartikel reagiert. Genauso reagieren diese Modelle auf Wasserdampf und dessen Dampfpartikel, die natürlich auch beim Kochen entstehen. Da hier nicht unterschieden werden kann, schlägt diese Art von Rauchmeldern Alarm.
Die Küche gilt somit als Sonderfall, da herkömmliche Rauchmelder in der Küche öfters einen Falschalarm auslösen.
Doch es gibt zwei Sonderfälle, in denen ein Rauchmelder Pflicht ist. In diesen Fällen ist eine Wandmontage ausnahmsweise gestattet (DIN 14676).
Um das Problem der optisch/fotoelektrischen Rauchmelder zu lösen, wurden zwei Arten von Meldern entwickelt: Hitzemelder und Herdwächter (früher auch Herdalarm, heute allerdings selten).
Hitzemelder (auch gemeinhin als Wärmemelder oder Thermomelder genannt) fallen unter die Kategorie der Brandmelder. Im Gegensatz zu Rauchmeldern reagieren sie bei einer signifikant erhöhten Raumtemperatur (ab ca. 58°). Zu beachten ist, dass sie langsamer reagieren als Rauchmelder. Das bedeutet, dass eine mögliche Erstickungsgefahr droht durch eine höhere Konzentration von giftigen Brandgasen zum Zeitpunkt des Alarms. Verlassen Sie besser den Ort und rufen Sie die Feuerwehr.
Ein Herdalarm wird direkt über dem Herd an der Dunstabzugshaube installiert und reagiert deswegen sehr viel schneller. Gleich einem Hitzemelder registriert der Herdalarm sowohl hohe Temperaturen als auch Temperaturveränderungen und kann frühzeitig Alarm schlagen.
Die neueste Generation dieser Melder sind die sogenannten Herdwächter. Dieser löst nicht nur einen Alarm aus, sondern schaltet auch gleichzeitig den Herd (die Stromzufuhr) aus. Diese beiden Geräte sind per Funk miteinander verbunden. Da diese Lösung nachträglich in der Küche installiert werden kann und einen höheren Schutz bietet, kommt ein Herdalarm immer seltener zum Einsatz.
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Dank moderner Technologie gibt es eine Vielzahl an Herstellern und Lösungen für die Küche. Für die Küche sind besonders Herdwächter und auch Hitzemelder besonders zu empfehlen (als Zusatz zu Rauchmeldern in den übrigen Zimmern).
Zum Schluss möchten wir Sie noch darauf hinweisen, woran Sie gute Rauchmelder erkennen: Achten Sie beim Kauf eines Rauchmelders auf das Qualitätszeichen Q. Sie erkennen das am Q-Logo, welches Sie auf der Verpackung des Gerätes und auf dem Rauchmelder selbst. Weitere Informationen zum Qualitätszeichen Q finden Sie hier.
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