2019 waren die Feuerwehren in Deutschland bei rund 225.000 Bränden und Explosionen im Einsatz, bei denen 387 Menschen ums Leben kamen. Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass durch Feuer und Rauch bei einem Brand zehnmal so viele Personen schwer verletzt und hundertmal so viele leicht verletzt werden.
Zwar ist die Zahl der Brandtoten seit der Einführung der Rauchmelderpflicht in allen Bundesländern zurückgegangen und täglich werden durchschnittlich vier Menschen durch Rauchmelder bei einem Brand gerettet – aber es sind immer noch Brandtote zu beklagen. Das liegt auch daran, dass viele Menschen nicht wissen, wie sie sich im Falle eines Brandausbruchs richtig verhalten müssen. Zudem gehört menschliches Fehlverhalten neben Elektrizität zu den Hauptursachen von Bränden, wie eine Erhebung des Instituts für Schadenverhütung zeigt.
Es kann jeden treffen – und das jederzeit. Umso wichtiger ist es dann, genau zu wissen, was zu tun ist.
Verteilung der untersuchten Brände in Deutschland nach Ursachen im Zeitraum 2002-2021
Wie heißt es so schön: Es kommt darauf an. Wenn Sie die Brandursache noch erkennen können – etwa die Kerze oder die defekte Mehrfachsteckdose – können Sie den Brand selbst löschen, sofern Sie sich damit nicht in Gefahr bringen. Nutzen Sie für kleine Entstehungsbrände entweder Wasser oder ein praktisches Löschspray (Vorsicht: Wasser leitet Strom!).
Brennt hingegen Fett, etwa durch eine vergessene Pfanne auf dem Herd, dürfen Sie diesen Fettbrand niemals mit Wasser löschen. Denn durch das Aufeinandertreffen von Wasser und heißem Fett explodiert das Fett – und verwüstet nicht nur die Küche, sondern kann vor allem zu lebensgefährlichen Verbrennungen führen. Brennt also etwa eine Pfanne auf dem Herd, sollten Sie zunächst den Herd ausschalten. Legen Sie einen passenden Deckel (keinen Kunststoffdeckel!) auf die Pfanne, der die Flammen erstickt und schieben Sie die Pfanne anschließend von der heißen Platte.
Wichtig ist: Nehmen Sie den Deckel nicht zu früh ab, da das Fett noch heiß ist und sich wieder entzünden kann. Alternativ können Sie ein Löschspray mit Schaumlöschmittel oder einen Feuerlöscher nutzen, um das Feuer aus sicherer Entfernung zu löschen.
Kommt es zu einem tatsächlichen Wohnungsbrand, den Sie nicht mehr selbst löschen können, sollten Sie sich umgehend in Sicherheit bringen. Verlassen Sie die Wohnung bzw. das Zimmer. Prüfen Sie, ob der Fluchtweg zur Wohnungstür frei ist. Sind noch weitere Personen in Ihrer Wohnung? Warnen und helfen Sie diesen bei der Flucht.
Verschwenden Sie keine Zeit, um Papiere, Laptop oder andere Wertgegenstände zu suchen, Sie riskieren im Ernstfall dabei Ihr Leben. Falls griffbereit, stecken Sie nur Ihr Handy und den Wohnungsschlüssel (für die Feuerwehr) ein.
Schließen Sie Zimmer- bzw. Wohnungstür hinter sich. So verhindern Sie, dass frischer Sauerstoff das Feuer weiter entfacht und sich der giftige Brandrauch noch schneller ausbreitet.
Flüchten Sie über das Treppenhaus ins Freie – nutzen Sie dabei niemals den Aufzug!
Sobald Sie in Sicherheit sind, rufen Sie die Feuerwehr über die 112. Stehen Sie dem Einsatzteam vor Ort für weitere Informationen zur Verfügung. Ihr Wohnung- oder Hausschlüssel verhindert, dass die Eingangstür von der Feuerwehr aufgebrochen werden muss.
Wenn es bei Ihnen im Treppenhaus brennt und der Fluchtweg damit nach draußen versperrt ist, sollten Sie unbedingt in der Wohnung bleiben. Es sei denn, Sie können im Erdgeschoss durch eine Terassentür oder ein Fenster flüchten. Setzen Sie sich keiner zusätzlichen Gefahr aus und versuchen Sie nicht, doch noch irgendwie durch das Treppenhaus zu kommen. Schließen Sie sofort Ihre Wohnungstür, um das Feuer und den Brandrauch aufzuhalten – verriegeln Sie die Tür jedoch auf keinen Fall!
Wählen Sie den Notruf der Feuerwehr unter 112. Die Notrufzentrale wird Sie fragen, wo es brennt, was passiert ist und wer anruft. Beantworten Sie die Fragen und warten Sie auf weitere Anweisungen. Die Beamten bei der Leitzentrale werden Ihnen sagen, was Sie tun sollen. Vertrauen Sie auf die Anweisungen: Die Feuerwehr wird alles tun, um Sie zu retten. Beispielsweise mit Fluchthauben durch den Treppenraum.
Gehen Sie in einen Raum, der möglichst weit von der Brandquelle entfernt ist. Dichten Sie die Wohnungstür und Zimmertür mit einem feuchten Tuch ab. So kann der Brandrauch nicht so leicht durch die Türritzen dringen. Warten Sie am Zimmerfenster oder Balkon, bis die Feuerwehr bei Ihnen eintrifft.
Online-Broschüre "Verhalten im Brandfall" downloaden
Wenn es im eigenen Zuhause brennt und der Rauchmelder alarmiert, bleiben noch 120 Sekunden, um sich in Sicherheit zu bringen. Das richtige Verhalten ist daher lebenswichtig. Laden Sie unsere kostenlose Broschüre herunter und Sie erhalten wertvolle Tipps, worauf Sie im Brandfall unbedingt achten müssen!
Wenn es bei Ihnen in der Wohnung brennt, sollten Sie unbedingt sich und andere Personen in Sicherheit bringen – Menschenrettung geht vor Brandbekämpfung. Helfen Sie insbesondere verletzten und hilfsbedürftigen Menschen wie Kindern und älteren, kranken oder körperlich eingeschränkten Menschen das Haus oder die Wohnung zu verlassen. Rufen Sie erst dann die Feuerwehr!
Wohnungen sind in der Regel so gebaut, dass sich Feuer gar nicht erst ungehindert ausbreiten kann und etwa auf die Nachbarwohnungen übergreift, bevor die Feuerwehr eingetroffen ist. So sind zum Beispiel Mehrfamilienhäuser mit feuerwiderstandsfähigen Decken ausgestattet, die mindestens so lange halten müssen, bis die Feuerwehr vor Ort mit den Löscharbeiten beginnen kann. Die Feuerwehr ist es auch, die beim Eintreffen entscheidet, ob das gesamte Gebäude geräumt werden muss oder nicht.
Ist das Treppenhaus verraucht, sollten Sie daher nicht rausgehen, um Ihre Nachbarn persönlich zu warnen – denn Sie alle sind sicherer in Ihren eigenen Wohnungen. Warten Sie auf die Einsatzkräfte und folgen Sie deren Anweisungen.
Am besten wäre, es würde gar nicht erst brennen. Natürlich ist das ein Wunschdenken. Denn die Brandursachen sind vielfältig und ein Brand aufgrund der vielen leicht brennbaren Materialien in Wohnungen schnell ausgebrochen. Dabei lässt sich ein Fünftel aller Wohnungsbrände auf menschliches Fehlverhalten zurückführen. Wenn Sie einige Punkte beachten, können Sie die Gefahr von Wohnungsbränden erheblich eindämmen – und so nicht nur Ihr Leben retten, sondern auch Ihr Zuhause.
Nehmen Sie nur Schlüssel und Handy mit – aber nur, wenn diese griffbereit sind!
Wenn das Feuer keine Entstehungsbrand mehr ist, so dass Sie es nicht einfach mit einem Eimer Wasser oder einem Löschspray löschen können. Sobald Sie sich und andere Wohnungsbewohner bzw. Familienmitglieder in Sicherheit gebracht haben, informieren Sie sofort die Feuerwehr.
Helfen Sie anderen Bewohnern nur, wenn Sie sich selbst dabei nicht in Gefahr bringen – insbesondere, wenn es außerhalb Ihrer Wohnung, etwa im Treppenhaus, brennt. Im Zweifelsfall sollten Sie bei Ihren Nachbarn anrufen oder – wenn Sie bereits außerhalb des Hauses sind – über Klingel und Gegensprechanlage kommunizieren. Laufen Sie niemals zurück ins Haus. Dadurch begeben Sie sich selbst in Lebensgefahr!
Geschlossene Türen halten Feuer und Rauch eine Weile fern. Das ist vor allem dann lebensrettend, wenn der Fluchtweg bereits abgeschnitten ist. Wenn Sie in Ihrer Wohnung auf die Rettung warten, sollten Sie möglichst viele Türen hinter sich schließen. Begeben Sie sich in das von der Brandquelle am weitesten entfernte Zimmer und warten Sie dort auf die Feuerwehr. Können Sie Ihre Wohnung verlassen, sollten Sie auf dem Weg ebenfalls möglichst viele Türen zwischen Ihnen und dem Brandherd schließen. Dadurch kann das Feuer weniger schnell auf Nachbarwohnungen übergreifen.
Beantworten Sie die Fragen der Feuerwehr. Informieren Sie die Einsatzkräfte beim Eintreffen über: