Nicht selten gehen in der Leitstelle der Feuerwehr Notrufe wie dieser ein: “Beim Nachbarn piepst der Rauchmelder, er macht nicht auf, es brennt!” Nur kann der Feuerwehrmann nicht wissen, ob es wirklich brennt oder es sich um einen Warnton handelt, der anzeigt, dass die Batterie gewechselt werden soll, oder zum Beispiel der Wind durch ein offenes Fenster erheblich Staub aufgewirbelt hat, der den Alarm auslöst. Auch das lang anhaltende Piepsen einer nicht geschlossenen Tiefkühltruhe hatte schon einen Anruf bei der Feuerwehr durch Nachbarn zur Folge.
Generell gilt: Lieber einmal zu viel als im entscheidenden Brandfall nicht anrufen, dem aufmerksamen Nachbarn wird der Einsatz auf keinen Fall in Rechnung gestellt. Aber es ist hilfreich, weitere Informationen zu haben: kommen Qualm oder sogar bereits Flammen aus der Wohnung oder kann man von außen an den Fenstern etwas erkennen?
Falschalarme werden zudem von Fachleuten generell in drei Kategorien eingeteilt: Täuschungsalarme, böswillige oder unbeabsichtigte Alarme und Fehlalarme.
Die meisten Falschalarme sind sogenannte “Täuschungsalarme”. Darunter versteht man einen Alarm, der durch Wasserdampf, Staub, Insekten, extreme elektromagnetische Einwirkungen oder durch Verunreinigungen der Luft infolge von zum Beispiel Säge- und Schleif- sowie Schweiß- und Lötarbeiten verursacht wird.
Vor allem bei Renovierungsarbeiten in Gebäuden löst der feine Baustaub nicht selten Alarm aus. Aber Täuschungsalarme auslösen können auch Kochdämpfe aus der Küche oder Dampf aus dem Bad durch heißes Duschen. Daher sind Rauchmelder nicht in Küche und Bad vorgeschrieben. Da die Küche jedoch eine häufige Quelle für Brände ist, empfehlen sich hier Rauchmelder mit Stummschaltung, die sich nach dem manuellen Abschalten beim Kochen nach einiger Zeit automatisch wieder in den aktiven Zustand zurückstellen.
Wenn der Rauchmelder ohne ersichtlichen Grund Alarm auslöst, vergewissern Sie sich, dass es sich tatsächlich um einen Täuschungsalarm handelt und lüften Sie den Raum. Verstummt der Alarm nicht, probieren Sie, den Melder vorsichtig zu reinigen. Achten Sie dabei auf die Herstellerangaben zur Reinigung des Gerätes und prüfen Sie im Anschluss die Funktionsfähigkeit des Rauchmelders durch Betätigen der Test-Taste. Generell sind Räume wie Küche, Bad oder der Werkraum mit hoher Staubbelastung für Rauchmelder ungeeignet. Auch der nicht ausgebaute Dachboden, in dem im Sommer die Temperatur sehr hoch ansteigen kann, ist nur bedingt geeignet. Für die Küche, wo die Brandgefahr hoch ist, empfehlen sich alternativ Rauchmelder mit Stummschaltung.
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Bei dieser Art von Falschalarm unterscheidet man zwischen böswillig und unbeabsichtigt herbeigeführtem Alarm. Ein böswillig herbeigeführter Alarm ist zum Beispiel das mutwillige Auslösen eines Rauchmelders durch gezieltes Einblasen von Zigarettenrauch.
Ein unbeabsichtigter Alarm dagegen liegt dann zum Beispiel vor, wenn aus der Küche beim scharfen anbraten schwallartig Küchendunst an den Melder im Flur gelangt und dieser auslöst. Der Rauchmelder hat in dieser Situation korrekt reagiert.
Bei qualitativ hochwertigen Rauchmeldern ist die Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen eher gering. Ein Fehlalarm wird ausgelöst durch fehlerhafte Technik wie zum Beispiel einen Ausfall eines Bauteils oder eine beeinträchtigte Funktion. Defekte Rauchmelder sollten Sie unbedingt gegen neue Melder austauschen (lassen).
Achten Sie beim Kauf von Rauchmeldern auf das Qualitätszeichen “Q”. Das „Q“ ist ein unabhängiges Qualitätszeichen für hochwertige Rauchmelder mit geprüfter 10-Jahres-Langlebigkeit und höherer Sicherheit vor Falsch- und Fehlalarmen.
Rauchmelder mit dem “Q” zeichnen sich durch einen verstärkten Schutz gegen das Eindringen von Fremdkörpern wie Insekten und Staub aus und weisen eine erhöhte Resistenz gegen feuchtes Raumklima, Temperaturwechsel und extreme elektromagnetische Einwirkungen auf.
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