2021 testete die Stiftung Warentest 17 Rauchwarnmelder, darunter 3 funkvernetzbare Modelle. In 2022, 2023 und 2024 gab es bislang keinen aktuellen Test der Stiftung Warentest. Alle 2021 getesteten Standardgeräte enthalten eine fest eingebaute 10-Jahres-Batterie. Bewertet wurde die Zuverlässigkeit der Melder mit 50%, die Lautstärke des Alarms mit 15%, die Handhabung mit 25% und Robustheit und Deklaration mit je 5%. Um die Zuverlässigkeit zu bewerten, wurde die Wirksamkeit bei Bränden untersucht sowie die Gefahr von Fehlalarmen und potenziellen Störungen durch Luftzug. Die Funkvernetzung bei drei Modellen wurde in einem Haus mit Stahlbetondecken und Mauerwerkwänden simuliert. Ergebnis: 13 der 17 getesteten Rauchmelder haben mit „gut“ abgeschnitten.
Ob die vergessene Pfanne auf dem Herd, das defekte Ladekabel oder die glühende Zigarette im Aschenbecher neben dem Sofa: Ein Brand kann schnell entstehen. Insbesondere wenn das Feuer nachts ausbricht und die schlafenden Bewohner es nicht sofort bemerken, wird es lebensgefährlich – denn schon wenige Atemzüge des giftigen Rauchgases reichen aus, um tödlich zu sein. Die Installation von Rauchwarnmeldern ist daher in allen Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben.
Die Rauchmelderpflicht liegt in der Verantwortung der Hauseigentümer bzw. Vermieter. Sie müssen sicherstellen, dass zumindest in bestimmten Räumen jeweils ein funktionstüchtiger Rauchmelder installiert ist. Zu diesen gehören sämtliche Schlaf- und Kinderzimmer sowie alle Flure, die als Rettungswege genutzt werden. In Berlin und Brandenburg gilt die Rauchmelderpflicht zudem auch für Aufenthaltsräume wie Wohnzimmer und Hobbyräume.
Damit Sie nicht selbst die verschiedenen Geräte testen und Anbieter miteinander vergleichen müssen, gab es auch 2021 wieder einen Rauchmelder-Test durch die Stiftung Warentest. Die Ergebnisse zählen auch für 2024.
Im jüngsten Test wurde der Test allerdings um einige Prüfkriterien erweitert. Die getesteten Geräte mussten nicht wie bislang zwei, sondern vier Brände erkennen: Es schwelten Holz und Baumwolle, Kunststoff sowie das flüssige Lösungsmittel Heptan. Dadurch sind die Ergebnisse nur bedingt mit denen aus früheren Tests vergleichbar.
Die Stiftung Warentest prüfte 2021 siebzehn Rauchwarnmelder auf Herz und Nieren. Getestet wurden 14 Standard-Rauchmelder und 3 funkvernetzbare Modelle.
Die Modelle wurden von den Prüfern im Zeitraum zwischen Juli und November 2020 eingekauft. Die Preise wurden durch eine Befragung der jeweiligen Anbieter im Oktober und November 2020 ermittelt.
Alle getesteten Standardgeräte enthalten eine fest eingebaute Batterie, die nach Herstellerangaben 10 Jahre hält.
Die Stiftung Warentest testet nur noch Rauchmelder mit Langzeitbatterien. Die Lithium-Ionen-Batterien sind fest eingebaut und lassen sich nicht austauschen. In der Regel halten solche Langzeitbatterien 10 Jahre. Danach muss das komplette Gerät gegen ein neues ausgetauscht werden.
Einfache Rauchmelder mit austauschbarer Alkalibatterie werden für die Rauchmelder-Tests hingegen nicht berücksichtigt – und das hat mehrere Gründe. Zum einen haben herkömmliche 9-Volt-Batterien keine lange Lebensdauer und müssen dementsprechend häufig ausgetauscht werden, damit der Rauchwarnmelder weiterhin zuverlässig funktioniert. Durch diesen erforderlichen Wechsel ist die Ersparnis klein. Zum anderen spricht noch ein weiterer Punkt gegen den Einsatz: Je häufiger die Batterien ausgetauscht werden müssen, desto höher ist das Unfallrisiko, um den Rauchwarnmelder an der Decke zu erreichen.
Die Vorteile von Rauchwarnmeldern mit festeingebauten Langzeitbatterien im Überblick:
Die Stiftung Warentest prüft die verschiedenen Modelle jeweils anhand unterschiedlicher Kriterien. Aus denen ergibt sich dann eine Gesamtbewertung nach Schulnoten von 1,0 (sehr gut) bis 5,0 (mangelhaft). Dazwischen sind Abstufungen möglich. In die Bewertungen fließt etwa ein, wie zuverlässig die Geräte bei einem Brand anschlagen, ob der Signalton laut genug ist und wie einfach die Handhabung – beispielsweise bei der Rauchmelder Installation und Wartung – ist.
Ob die verbauten 10-Jahres-Batterien auch tatsächlich 10 Jahre lang funktionieren, konnte die Stiftung Warentest hingegen nicht testen – dafür müsste sie schließlich den Rauchmelder-Test über diesen gesamten Zeitraum hinweg durchführen.
Das erste Testkriterium ist die Zuverlässigkeit des Warnsignals. Um diese zu überprüfen, wird der Rauchmelder in folgenden Kategorien getestet:
Da die Zuverlässigkeit der Rauchmelder extrem wichtig ist, um im Brandfall Leben zu retten, geht dieses Testkriterium zu 50 % in die Gesamtnote ein.
Der Alarm sollte laut und gut hörbar sein. Wie laut konkret, regelt die Rauchmelder DIN 14676: Beim Start des Alarms muss die Lautstärke bei mindestens 85 Dezibel im Abstand von drei Metern zum Gerät liegen – das ist in etwa so viel, als würden Sie neben einer stark befahrenen Hauptverkehrsstraße stehen.
Im Test der Stiftung Warentest wurde der Schalldruckpegel an je zwei Exemplaren nach einer Alarmdauer von einer und vier Minuten gemessen. Das Testkriterium geht zu 15 % in die Gesamtbewertung ein.
Übrigens: Hörgeschädigte Personen sollten nicht zu lauter tönenden Geräten greifen, sondern zu Rauchmeldern, die anhand von Lichtblitzen und Vibrationen warnen. Während die Lichtblitze tagsüber vor einem Barnd warnen, melden sogenannte Rüttelkissen nacht mit Vibrationen vor einem Brandausbruch. Die zusätzlichen Kosten solcher Geräte übernimmt auf Antrag die Krankenkasse.
Im Test wurde auch die Handhabung anhand verschiedener Kategorien untersucht, zum Beispiel:
Die Handhabung geht zu 25 % in die Gesamtnote ein.
Wie robust die getesteten Rauchmelder sind, überprüft die Stiftung Warentest anhand eines Stoß- und eines Falltests:
5 % der Gesamtbeurteilung macht die Robustheit der getesteten Rauchwarnmelder aus.
Im vorletzten Kriterium kontrollierte die Stiftung Warentest, welche Angaben zu Prüfsiegel & Co. vor dem Kauf abrufbar waren, ob diese mit den tatsächlichen Funktionen übereinstimmen und welche Angaben (zum Beispiel CE-Zeichen) sich auf dem Melder selbst befinden. Auch dieses Kriterium geht zu 5 % in die finale Note ein.
Durch Abwertungen wirken sich Mängel verstärkt auf das Gesamturteil aus: Ist der Warnton eines getesteten Rauchmelders beispielsweise befriedigend oder noch schlechter, kann das Gesamturteil nicht besser sein.
Klassische Standard-Rauchmelder schlagen im Falle eines Feuers Alarm, ohne das akustische Signal an andere Melder im Haus weiterzugeben. Sie heißen daher auch “Stand-Alone”-Melder. Geeignet sind sie vor allem für kleinere Wohnungen und für Häuser, in denen der Alarmton überall im Haus zu hören ist.
Bei den Standard-Rauchmeldern wurden 14 Einzelgeräte im Preissegment von 13,20 bis 43,50 Euro getestet. Fast alle Geräte bestehen den Test 2021 durch die Stiftung Warentest und schließen mit “Gut” bis “Befriedigend” ab. Der zweitgünstigste Rauchwarnmelder ist mit einem Preis von 18,90 einer der Testsieger. Ein Gerät fällt hingegen durch und erhält durch die Stiftung Warentest lediglich eine 5 (mangelhaft).
Von ihrer besten Seite zeigen sich die Rauchmelder in den Testkriterien Robustheit und Deklaration mit überwiegenden Noten im 1er-Bereich. Bei der Handhabung erhalten die Geräte Noten zwischen 1,7 (gut) und 3,0 (befriedigend). Auch bei der vorgeschriebenen Lautstärke bestehen alle Geräte den Test.
In der Testkategorie “Zuverlässigkeit” reagierten einige der Rauchmelder etwas zu empfindlich auf Rauch. Da das die Gefahr von Fehlalarmen und damit auch unnötigen Feuerwehreinsätzen erhöht, gab es an dieser Stelle für die jeweiligen Geräte Punktabzug.
Funkrauchmelder funken mit ihren vernetzten Geräten und werden daher insbesondere in großen Wohnungen und Mehretagenhäusern eingesetzt. Je nach Anbieter lassen sie sich auch mit dem eigenen Handy oder über ein Zusatzgerät mit dem Smart Home-System verknüpfen. Diese Funktion war allerdings kein Bestandteil des Rauchmelder-Tests und fließt somit auch nicht in die Bewertung ein.
Im Test 2021 wurden drei Funkrauchmelder im Preissegment zwischen 68,00 und 85,00 Euro getestet. Alle drei kommen mit dem besten Ergebnis aus dem Test und schließen jeweils mit der Gesamtnote 1,8 (gut) ab. Das trifft insbesondere auf die Zuverlässigkeit des Alarms zu – hier bestand eines der herkömmlichen Geräte den Test gar nicht. Auch in den anderen Testkategorien zeigen sich die getesteten Rauchmelder mit Funkverbindung von ihrer besten Seite.
Einer der besten bei den vernetzten Rauchmeldern ist zugleich auch der günstigste im Angebot. Der Rauchmelder überzeugte auch schon in den früheren Tests 2018/2020 als Testsieger.
Wer übrigens fürchtet, dass Funkrauchmelder persönliche Daten stehlen, kann beruhigt sein: Sie nutzen kein Wlan, weshalb auch keine persönlichen Daten abgegriffen werden können.
Smarte Rauchmelder sind über die Smart Home-Zentrale mit anderen Geräten gekoppelt. Im Brandfall schalten sie etwa zusätzlich automatisch das Licht ein, um die Bewohner aufzuwecken. Sind die gerade unterwegs, geht auf dem Smartphone ein Alarm ein.
Smarte Rauchmelder wurden 2021 im Rauchmelder-Test durch die Stiftung Warentest nicht erneut getestet. Deswegen veranschaulichen wir Ihnen hier die Ergebnisse des vorangegangen Rauchmelder-Tests 2018. Da die Geräte diesen Testlauf jedoch nur für zwei verschiedene Feuer bewältigen mussten und 2021 vier Test-Brände ausgelöst wurden, sind die Ergebnisse nur bedingt vergleichbar.
Getestet wurden 2018 vier Modelle für ein Smart Home-System. Preislich bewegen sich diese zwischen 50,00 und 60,00 Euro. Zwei der Modelle schneiden mit der Gesamtnote 2,4 (gut) ab, ein Rauchwarnmelder mit 2,8 (befriedigend). Das letzte untersuchte Modell besteht den Test nicht – hier gibt es nur eine 5,0 (mangelhaft). Ihn kostet die permanente Suche nach der Zentrale so viel Leistung, dass die Batterien nach wenigen Tagen entladen sind.
Aber auch wenn sie mit der Zentrale gekoppelt sind, lösen einige der smarten Rauchwarnmelder nur im Einzelfall Alarm aus oder leiten das Signal nicht an andere Geräte weiter. Auch den Test in der Rauchkammer bestehen nicht alle Geräte. Einige Batterien der getesteten Rauchmelder waren so schwach, dass die Stiftung Warentest die Alarmfunktion gar nicht erst bewerten konnte.
Zum Teil lassen die Funktionen der Smart Home-Apps ebenfalls zu wünschen übrig, da sie etwa eine aktive Abfrage des Batteriezustands nicht ermöglichen. Und noch etwas sollten Verbraucher beachten, wenn sie sich smarte Rauchwarnmelder zulegen möchten: Das Datensendeverhalten. Die Prüfer der Stiftung Warentest sehen das bei mindestens drei Anbietern kritisch, denn diese senden die Passwörter zwar grundsätzlich verschlüsselt, codieren sie aber nicht zusätzlich. Hacker hätten im Falle eines Cyberangriffs leichtes Spiel: Sie kämen ohne großen Aufwand an die Passwörter der Nutzer. Besser: Ein Anbieter sendet überhaupt keine Nutzerdaten.
Rauchmelder sollen in der Regel 10,5 Jahre funktionieren. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Hersteller eine Garantie über einen Zeitraum von 10 Jahren verspricht und nicht weniger. Es gibt auch Anbieter von Rauchmeldern, die die Funktionstüchtigkeit ihrer Geräte für gerade einmal zwei Jahre (gesetzliche Gewährleistungsfrist) garantieren. Sehen Sie vom Kauf eines solchen Gerätes ab.
Vorsicht sollten Sie insbesondere bei vermeintlichen Billigangeboten walten lassen: Häufig versprechen diese ebenfalls eine Funktionstüchtigkeit der Rauchmelder von 10 Jahren – damit ist allerdings nicht die Batterielaufzeit gemeint, sondern die gesamte Lebensdauer des Gerätes. Achten Sie auch bei günstigen Angeboten auf eine hohe Qualität. Diese bieten Rauchmelder mit dem Qualitätszeichen Q.
Sehen Sie von Rauchmeldern ab, die eine herkömmliche 9-Volt-Batterie enthalten. Diese halten bei Weitem keine 10 Jahre und Sie müssten die Batterie viel häufiger austauschen, damit das Gerät verlässlich funktioniert. Durch die häufige Anschaffung neuer Batterien sparen Sie im Vergleich zu Geräten mit einer 10-Jahres-Batterie kein Geld – und setzen sich auch noch einem höheren Unfallrisiko aus, weil Sie für den Tausch der schwachen Batterie etwa auf eine Leiter klettern müssen, um die Geräte zu erreichen.
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