Zum Rauchmeldertag am Freitag, dem 13.12.2024, haben wir persönliche Berichte über Wohnungsbrände und Brände in Häusern gesammelt. Sie erinnern uns daran, wie unerwartet ein Brand ausbrechen kann – und wie wichtig Rauchmelder und das richtige Verhalten im Brandfall sind!
Wir danken allen, die ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben – Ihr Beitrag macht einen großen Unterschied für unsere Aufklärungsarbeit! Einige Beiträge wurden auf Wunsch der Betroffenen anonymisiert.
Wir sind weiterhin auf der Suche nach Berichten! Wenn Sie Ihre persönlichen Erfahrungen mit einem Brand zu Hause mit uns teilen möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an redaktion@rauchmelder-lebensretter.de
Im Mai 2022 werden der 24-jährige Daniel und seine 13-jährige Schwester allein in der elterlichen Wohnung von einem Großbrand im Erdgeschoss überrascht. Daniel, der bei der Jugendfeuerwehr war, reagiert schnell, so dass der giftige Rauch nicht in die Wohnung eindringt. Sehen Sie hier den Bericht von Daniel:
Foto © Feuerwehr Neu-Isenburg
Foto © 5VISION
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“Am 25. April 2024 werde ich nachts gegen 3.17 Uhr wach, weil meine Hündin unruhig wird. Mein Mann ist nicht zu Hause, da er Nachtdienst hat. Während ich auf der Bettkante schlaftrunken mein Handy suche, wundere ich mich, was ich da ganz leise piepen höre. Ich folge meinem Hund in den Flur und plötzlich kommt mir der Gedanke, dass es der Rauchmelder im Gästezimmer im Dachgeschoss sein könnte. Aber ich rieche nicht, dass etwas brennt – könnte es bei den Nachbarn brennen?
Als ich die Haustür öffne, höre ich ein Prasseln wie bei Starkregen und wundere mich – es regnet gar nicht – und schaue zur rechten Hausecke. Plötzlich kommen Rauchschwaden um die Ecke und ich sehe Feuer im Dachstuhl, das schon sehr ausgedehnt ist!
Ich laufe mit dem Hund durch den Garten und auf die Straße, wo ich den ersten Nachbarn treffe, der uns Bewohner aus dem Haus retten will. Er war durch Durst aufgewacht und sah den Feuerschein durch das Küchenfenster. Er weckte sofort seine hochschwangere Frau, damit sie die Feuerwehr alarmieren konnte, während er zu uns lief.
Die Feuerwehr kommt nach kurzer Zeit und ich bin etwas überrascht, als ich meinen Schwager und meinen Neffen sehe. Eigentlich sollte ich mich nicht wundern, denn beide arbeiten tatsächlich bei der Feuerwehr. Die Löscharbeiten ziehen sich bis in die Morgenstunden hin, da es viele Schwierigkeiten gibt. Das Haus kann nicht mit der Drehleiter erreicht werden, deshalb wird das Feuer von innen und außen von mehreren Feuerwehrleuten mit Atemschutz bekämpft. Sogar eine Drohne hilft, den Überblick über die Ausbreitung zu behalten!
Das Haus, das wir über Jahrzehnte gemietet hatten, war nach dem Brand unbewohnbar.
Später erfuhr ich, dass das Feuer durch eine Außenlampe mit defektem Bewegungsmelder entstand. Das schmelzende Plastik tropfte in die alte Dämmung der Außenwände und brachte so den Rauch ins Haus.
Ich denke, dass mein Hund und ich extrem viel Glück hatten, weil wir so früh durch den Rauchmelder geweckt wurden und dadurch unversehrt geblieben sind. Wir haben inzwischen eine schöne kleine Wohnung im Nachbarort, die wir von lieben Freunden mieten konnten.”
Fotos © Gabi Reinsch
Ihr Verhalten im Brandfall testen
„Am 1. Dezember 2024 waren mein Mann, unser 8-jähriger Sohn und ich zu Hause. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt einen gebrochenen Fuß und war entsprechend eingeschränkt in meiner Beweglichkeit. Zum Aufladen unserer Handys nutzen wir kleine, tragbare Akkus – sogenannte Powerbanks.
Einer der Akkus war, vom Design her, schon leicht gewölbt. Kurz vor dem Brand verstärkte sich diese Wölbung etwas. Trotz Überlegung, ihn zu entsorgen, unterschätzten wir das Risiko und luden noch den Akku im Wohnzimmer auf.
Unser Sohn spielte in seinem Zimmer, ich war im Badezimmer, und mein Mann bereitete sich in der Küche einen Kaffee zu. Plötzlich hörte ich ein Zischen, gefolgt von einem lauten Knall. Mein Mann, der sonst nie flucht, rief laut aus der Küche, und mir war sofort klar, dass etwas Schlimmes gerade passiert! Ich eilte ins Wohnzimmer mit meinem eingegipsten Fuß, wo ich gleichzeitig mit meinem Sohn eintraf. Beide schrien wir „ Feuer! “
Der Akku brannte lichterloh auf dem Tisch: Die Flamme war etwa 30 Zentimeter breit und fast 1,5 Meter hoch! Immer wieder gab es kleinere Explosionen, sodass wir uns nicht trauten, uns dem Brand sofort zu nähern. Nachdem das Zischen und Knallen etwas nachgelassen hatte, griff ich zu einem Feuerlöschspray, aber es war völlig wirkungslos. Die Situation war außer Kontrolle, und so schickte ich unseren Sohn schnell zu unserer Nachbarin, um ihn in Sicherheit zu bringen.
Alle Rauchmelder in der Wohnung begann bald zu piepsen. Mein Mann fasste schließlich den mutigen Plan, den brennenden Akku mithilfe einer Pfanne auf den Balkon zu befördern. Vorsichtig schob er den Akku in die Pfanne und stellte sie hinaus. Doch durch den zusätzlichen Sauerstoff rauchte der Akku noch stärker. Um den Rauch zu reduzieren, legten wir einen Topfdeckel auf die Pfanne. Anschließend schlossen wir die Balkontür, öffneten alle Fenster und schalteten die Rauchmelder aus.
Es dauerte mehrere Stunden, bis der Akku auf dem Balkon ausgebrannt war und sich beruhigte. Die ganze Zeit hüpfte ich wegen meines eingegipsten Fußes überwiegend auf einem Bein, was alles noch gefährlicher machte!
Zum Glück hielten sich die Schäden in Grenzen: Die verrußte Wand konnten wir reinigen, den Tisch neu lackieren, und unser Sohn bekam ein neues Spielzeugauto, da seines bei dem Brand zerstört wurde. Uns wurde bewusst, wie gefährlich ein defekter Akku werden kann – vor allem, wenn er in der Hand explodiert wäre – und dass man besonders aufpassen muss, weil er schwer zu löschen ist. Ich bin sehr dankbar, weil alles noch einmal gut ausgegangen ist!”
Fotos © Forum Brandrauchprävention e.V.
„In der Nacht zum 5. Oktober 2024 wurde ich durch einen penetranten Warnton mit jeweils 3 Wiederholungen aus dem Tiefschlaf geholt. Ich ging ins Wohnzimmer und stellte fest, dass es der CO-Melder war. Das Feuer im Kaminofen brannte noch schwach, mit heller Flamme – und im Raum konnte ich keine Ursache für den Alarm erkennen. Ich hatte mir aber den Spruch „Nicht ignorieren, sondern evakuieren!“ gemerkt und ging nach draußen, auch damit ich das Äußere des Hauses untersuchen konnte.
Zuerst konnte ich nichts sehen, da die Nacht sehr dunkel und neblig war, und es roch auch nicht nach Rauch. Schließlich fand ich meine Taschenlampe, schaute ums Haus und plötzlich sah ich eine große Rauchwolke über dem Kamin. Es machte mich stutzig, denn das kleine Feuer im Ofen brannte, wie gesagt, noch schwach und ohne Rauchentwicklung.
Ich eilte zu der Hinterseite des Hauses, um die holzverkleidete Außenwand hinter dem Kamin zu checken. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken: Im Schein der Taschenlampe entdeckte ich kleine Rauchfahnen, die zwischen Schornstein und Fassade aufstiegen.
Ich lief zurück zur Haustür, aber bevor ich die 112 anrufen konnte, hörte ich es knacken, und zwar das typische Geräusch brennenden Holzes! Draußen sah ich dann die ersten Flammen aus der Fassade züngeln. Ich rief die Feuerwehr an und rannte, um den hinter dem Haus liegenden Wasserschlauch zu holen. Ich versuchte die Flammen einzudämmen, was mir einigermaßen gelang, bis die Feuerwehr zum Glück bald darauf eintraf und den Brand unter Kontrolle brachte.
Das ganze Ausmaß des Brandes wurde mir erst am nächsten Morgen klar, als ich die stark verkohlte Hauswand und den großen Haufen zerstörten Baumaterials sah.
Da die Holzfassade und die Dämmung gerade erneuert worden waren, hatten die Leute in gutem Glauben Isoliermaterial zwischen Hauswand und Kamin eingebracht und damit auch direkt um das Rauchrohr gestopft. Durch das ca. 400 Grad heiße Rohr entstand der Schwelbrand, und das sehr langsam.
Ohne den Melder wäre ich wahrscheinlich erst viel später geweckt worden – weiter möchte ich gar nicht spekulieren!”
Fotos © Forum Brandrauchprävention e.V.
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