Die vorliegenden statistischen Informationen werden von uns regelmäßig online aktualisiert und durch neue Erkenntnisse
ergänzt. Sie stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit dar.
Alle hier aufgeführten Infografiken stehen Ihnen in unserem Pressebereich zum Download zur Verfügung
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht jährlich u.a. eine amtliche Statistik über die Todesursachen in Deutschland. Eine lückenlose Statistik über die Zahl der Brandtoten steht dem Amt jedoch nach eigenen Aussagen nicht zur Verfügung. Später im Krankenhaus Verstorbene werden z.B. ebenso wenig erfasst wie die Verletzten durch Rauchvergiftung oder die Brandverletzten.
Die Zahl der Brandtoten in Deutschland hat sich in den letzten 30 Jahren um weniger als die Hälfte reduziert, von 787 im Jahr 1990 auf 388 im Jahr 2020, siehe Grafik 1. Seit den 2000er Jahren gehen die Zahlen der Brandtoten zwar zurück, aber nicht in dem Maße wie gegenüber 1990. Vergleicht man jedoch im vergleichbaren Zeitraum die Anzahl der Feuerwehreinsätze bei Bränden und Explosionen (Grafik 3), so nehmen diese seit 2014 wieder zu, während die Zahl der Brandtoten (Grafik 2) weiterhin sinkt.
Anzahl der Brandtoten in Deutschland von 1990 bis 2020
Anzahl der Toten durch Rauch, Feuer und Flammen in Deutschland von 2000 bis 2021
Anzahl der Feuerwehreinsätze bei Bränden und Explosionen in Deutschland von 2000 bis 2019
Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Brand zu sterben, ist in der Gruppe der 75- bis 84-Jährigen zahlenmäßig doppelt so groß wie bei den 45- bis 54-Jährigen. Die Tabelle zeigt nur die absoluten Zahlen, so ist z.B. die Gruppe der 85-Jährigen deutlich kleiner als die der 45- bis 54-Jährigen, bei gleich hohen Todeszahlen. Ein höheres Alter bringt eine höhere Wahrscheinlichkeit mit sich, Todesopfer bei einem Brand zu werden.
Anzahl der Toten durch Rauch, Feuer und Flammen in Deutschland im Jahr 2020 nach Altersgruppen
Anzahl der Toten durch Rauch, Feuer und Flammen in Deutschland im Jahr 2015 nach Altersgruppen
Elektrizität ist mit 30 % die Brandursache Nr. 1 in Deutschland, gefolgt von menschlichem Fehlverhalten (20 %), Überhitzung und Brandstiftung.
Verteilung der untersuchten Brände in Deutschland nach Ursache im Jahr 2021
Verteilung der untersuchten Brände in Deutschland nach Ursache im Zeitraum 2002-2021
Rauchmelder senken erheblich die Gefahr, bei einem Brand verletzt zu werden oder zu sterben. Rauchmelder retten in Deutschland durchschnittlich 4,1 Menschen pro Tag vor gesundheitlichen Schäden oder sogar dem Tod. Das ergab eine Auswertung der Medienberichterstattung von Dezember 2019 bis Februar 2020 der Initiative „Rauchmelder retten Leben“. Im Jahr 2015 wurden bei einer vergleichbaren Medienberichtauswertung durchschnittlich nur 1,2 Personen gerettet.
Übersicht der Medienauswertung - Im Durchschnitt durch Rauchmelder gerettete Personen pro Tag
Details der Medienauswertung - Durch Rauchmelder gerettete Personen
Die 2020 erstmals veröffentlichte Studie „Wirksamkeit der Rauchwarnmelderpflicht“ weist zudem auch statistisch nach: Rauchmelder retten Leben. Durchschnittlich werden statistisch belegt bei Bränden pro Jahr 68 Personen vor dem Tod gerettet. Das ist das zentrale Ergebnis der Erhebung von Dr. Sebastian Festag, Risikoforscher bei Hekatron Brandschutz. Durch die flächendeckende Rauchmelderpflicht in den verschiedenen Bundesländern und die zunehmende Ausstattung von Haushalten mit Rauchwarnmeldern sinkt das Brandsterberisiko signifikant. In der Studie konnte nachgewiesen werden, dass der Rückgang der Sterbefälle bei Bränden im Zusammenhang mit der Rauchmelderpflicht steht. Damit verdanken statistisch abgesichert bisher über 500 Menschen ihr Leben einem Rauchwarnmelder.
Die ausführlichen Studienergebnisse können Sie nach Anmeldung hier herunterladen:
prosicherheit.net/studie-rauchwarnmelderpflicht
Entwicklung der Sterbefälle durch Brände vor und nach der Einführung der Rauchmelderpflicht