02.01.2023
- von Anne Wentzel, Ei Electronics
Ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben in der eigenen Wohnung führen: Dieser Wunsch besteht bei den meisten Menschen bis ins hohe Alter. Selbstständigkeit verbinden Viele mit der Möglichkeit, sich selbst zu versorgen und nicht auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Dafür gilt es, den Wohnraum rechtzeitig barrierefrei zu gestalten. Neben der rollstuhlgerechten Erschließung spielt auch die Sicherheitstechnik eine wichtige Rolle. Bei den gesetzlich vorgeschriebenen Rauchmeldern verhelfen Lösungen auf Funkbasis zu einer barrierefreien Nutzung. So ermöglichen funkvernetzte Rauchmelder das Testen und Stummschalten per Fernbedienung. Um Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen zu warnen ist der Einsatz spezieller Rauchmelder für Gehörlose mit zusätzlichem Alarmierungsmodul und Blitzleuchte erforderlich.
An der Decke angebrachte Standard-Rauchmelder sind schon für Personen ohne Mobilitätseinschränkungen nur mit Hilfsmitteln wie Leiter oder Besenstil zu erreichen. Sind Bewohner in ihrer Mobilität eingeschränkt oder sitzen gar im Rollstuhl, lässt sich der jährlich vorgeschriebene Funktionstest kaum durchführen. Auch das Stummschalten des Melders bei einem Fehlalarm wird dann zu einer unüberwindbaren Herausforderung. Eine barrierefreie Lösung stellen funkvernetzte Rauchmelder dar. Sie lassen sich mithilfe einer Funkfernbedienung per Knopfdruck testen oder stummschalten. Die Bedienung eines Melders ist dadurch auch für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen problemlos möglich.
Noch viel wichtiger: Der auslösende Melder gibt den Alarm an alle anderen Melder in der Wohnung weiter. So werden die Bewohner frühestmöglich gewarnt und nicht erst dann, wenn Rauch einen Melder in ihrer Nähe erreicht. In einem Brandfall kann dieser Zeitvorteil entscheidend sein, insbesondere für Personen, die sich nur langsam oder mit Hilfsmitteln bewegen können. Zusätzliche Sicherheit bieten auch Module zur Alarmweiterleitung, so dass im Notfall Personen benachrichtigt werden, die bei der Rettung unterstützen können.
Barrierefreier Brandschutz beschränkt sich jedoch nicht nur auf Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Personen mit Hörbehinderung benötigen ein System, das ihren Bedürfnissen angepasst ist. Einige Hersteller bieten dafür ein sogenanntes Hörgeschädigtenmodul an, welches mit den Rauchmeldern über Funk vernetzt ist. Im Ernstfall übersetzt es den akustischen Alarm in optische und haptische Signale. Wird ein Melder in der Wohnung ausgelöst, machen starke Lichtblitze und ein Rüttelkissen zwischen Matratze und Kopfkissen auf die Gefahr aufmerksam.
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